2. Die ersten Notenwerte
Mit der graphischen Notation wird bereits zwischen kurzen und langen Tönen unterschieden. Nun folgen – noch auf dem Kopfstück – Viertel (lang) und immer paarig auftretende Achtel (kurz) als erste Notenzeichen.
Die Notenzeichen werden in den Schülerheften nicht benannt. So bleibt es Ihnen überlassen, ob Sie eine Rhythmussprache verwenden oder gleich die mathematischen Bezeichnungen vorstellen wollen. Da diese aber erst im Bezug auf die Ganze Note in einen für die Kinder nachvollziehbaren Zusammenhang gestellt werden können, empfehle ich zu Beginn die Verwendung einer Rhythmussprache (Vorschläge und Hinweise im Lehrerkommentar). Verbunden mit einem körperlich erfahrenen Puls können die Kinder so ein intuitives Wissen über die Verhältnisse der Notenwerte zueinander aufbauen, das über ein „halb so schnell“ oder „Doppelt so lang“ weit hinausgeht.
3. Tonhöhenunterscheidung
Bereits mit der graphischen Notation wurde zwischen hellen Tönen
(= hohen = offenes Kopfstück) und tiefen Tönen (=dunklen = abgedecktes Kopfstück) unterschieden. Dargestellt durch unterschiedliche Farben (bei selbstgeschriebenen Liedern), konnten so auch mit den ersten Notenwerten vier unterschiedliche Kopfstückklänge notiert werden (Viertel und Achtel jeweils in hell und dunkel).
Verbunden mit dem Bild der „Tönewiese“ wird nun eine Bezugslinie eingeführt: über der Erde ist es hell, unter der Erde dunkel. Noch auf dem Kopfstück gespielt, ist dieses Kapitel die Vorbereitung auf die Tonhöhennotation mit Einführung der ersten Töne auf der ganzen Flöte.
4. Bezugslinie wird G-Linie
Da die Kinder sich vorher schon intensiv mit der Notenschrift und dem Zusammenhang zwischen der Position der Note auf/unter der Linie und ihrem jeweiligen Klang beschäftigt haben, können sie sich nun ganz auf die Handhabung der ganzen Flöte konzentrieren – und trotzdem gleich „richtige“ Lieder schreiben.
Damit von Beginn an beide Hände an der Spielbewegung beteiligt sind, startet "Wir flöten QUER!" mit den Tönen a und f. Die Töne werden mit Vornamen benannt, so können die Kinder bestimmte Eigenschaften damit verknüpfen und sie so leichter behalten („Anton sitzt auf der Linie“). Später, wenn die Kinder sicher lesen und buchstabieren können, werden nur noch die „Abkürzungen“ verwendet.
„Platzt zum Einkleben der Flöte“ - Zur Einrichtung der Schülerhefte für den von Ihnen verwendeten Flötentyp lesen Sie hier ("Instrumente")
Mit dem g als dritten Ton lernen die Kinder die möglichen Notations-Positionen über, auf und unter einer Linie kennen und üben den Zusammenhang zwischen (Spiel-) Bewegung (ein Ton höher/tiefer bedeutet ein Finger weniger/mehr), Klang und Darstellung.
5. Das Notenhaus
Langsam wird es auf der einen Linie etwas eng – und da es noch viel mehr Töne auf der Flöte gibt, ziehen die Töne nun in ihr Notenhaus mit vielen freien Etagen oder Stockwerken. Wieder unterstützt das Bild von „oben und unten“ in einem Haus die Übertragung von Klängen oder Klangvorstellungen (hoch und tief) auf die Notenschrift.
6. Die Takte
Über das inzwischen verbreitete Bild von Eisenbahnwagen werden die Takte vorgestellt: Die Lok zeigt an, wie viele Viertel-Sitzplätze es in jedem Wagen (=Takt) gibt. Dass zwei Achtel auf einen „Viertel-Sitzplatz“ passen, ist den Kinder inzwischen vertraut, so dass sie das Prinzip schnell verstehen werden.
In Schülerheft 1 finden Sie nur eine Taktzahl abgedruckt, als „Anzahl der Viertel in einem Takt“. Wie oben erwähnt, empfehle ich die Verwendung einer Rhythmussprache, weshalb der Abdruck des Nenners hier verwirrend wäre bzw. zu einem Erklärungsnotstand führen würde. Die vollständige Taktartangabe steht daher erst in Schülerheft 2, wenn mit Vorstellung der ganzen Note die mathematischen Bezeichnungen zueinander in Bezug gesetzt werden können.
Wenn die Kinder dann in Schülerheft 2 neue Zeichen entdecken - z. B. Punktierungen, Klammern, Vorzeichen - werden sie diese gut mit ihrem bisherigen Wissen verknüpfen können. Beispielseiten finden Sie unter Menüpunkt „Material - Schülerheft 2“.